Schützenfest aus Sicht eines Spielmanns

Was für ein Schützenfest!
19.-21. Mai 2017 aus Sicht eines Spielmanns


Bereits einige Wochen zuvor lud uns zunächst der Vizekönig Ralf Meyer zu einer Gulaschsuppe ein. Eine Woche später kam der König Lars Balhorn mit Getränken und Naschsachen vorbei. Hierfür möchten wir uns nochmals herzlich bedanken.

Für uns Spielleute war es ein aufregendes und ganz besonderes Schützenfest. Auf Grund unserer vielen neuen Kinder und Jugendlichen wagten wir es in Viererreihen Aufstellung zu nehmen. Ich habe mir sagen lassen, dass gab es schon lange nicht mehr in Rönneburg! Moni, die ein waches Auge auf unsere Jugend hat, war schon Tage zuvor aufgeregt. Immer wieder zählte sie die für die drei Tage angemeldeten Kinder durch und machte Pläne, wer wo im Zug bei welchem Ummarsch stehen könnte.

Der erste große Tag kam: Freitag. Es zeichnete sich ab, dass es ein
Unwetter geben würde. So sagten es die Meteorologen voraus. Pünktlich
(und zu diesem Zeitpunkt noch trocken) stellten wir uns zum Ummarsch
auf. Doch bereits als unser Kommandeur den Befehl zum Abmarsch erteilte, fielen die ersten Tropfen. Zunächst nur leichter Nieselregen. Am Ehrenmal wurde ein Kranz niedergelegt und unser zweiter Vorsitzender sprach ein paar Worte zum Gedenken der Verstorbenen und der Hoffnung auf Frieden auf dieser Welt.

Beim Abmarsch vom Ehrenmal fing es dann an zu regnen. Wir waren
verwundert, unser Kommandeur führte uns auf dem Festplatz direkt auf den Autoscooter zu. Und ja, es ging geradewegs auf dessen Fläche, auf der wir dann alle im Trockenen standen. Der Kommandeur befahl eine Pause. Es folgten ein paar Getränke. Und mit einem Hopfenkaltgetränk in der Hand beobachtete ich, wie der Regen immer schlimmer wurde, bis das zuvor besagte Unwetter wohl direkt über uns lag.

Es war eine weise Entscheidung, den großen Zapfenstreich am selbigen Ort durchzuführen. Ringsum den Autoscooter stand bereits das Wasser auf dem Festplatz.
Wie waren nochmals die einleiteten Worte unseres Königs, der den
Beinamen Petrijünger hat? „Optimales Wetter für Aal.“ Und Petrus
bejahte dies mit Donner und Blitz. Der große Zapfenstreich erfolgte.

Wenige Schritte durch das Unwetter führten uns dann in den Festsaal.
Dort angekommen gab es Erbsensuppe satt. Frisch gestärkt schunkelten und sangen wir zu den Klängen der Blasmusik. Diese Band war Klasse und heizte den Saal so richtig ein. Mir zumindest fehlte am nächsten Tag die Sprache, weil ich heiser vom vielen Mitsingen war.

Für den Samstag stand für uns Spielleute einzig ein Platzkonzert auf der
Agenda. Zuvor fand das Kinderfest statt. Einige Spielleute halfen bei
diesem grandiosen Parcours mit. Dosenwerfen, Bobby Car Rennen, Blasrohr- und Laserschießen und nicht zuletzt das Vogelstechen zogen so viele Kinder an, dass diese Aktion ebenfalls ein voller Erfolg war. Von dem Regenwetter ein Tag zuvor war keine Spur mehr. Bestes Schützenfestwetter hatten wir. Das sah man nicht nur am gut besuchten Festplatz. Es herrschte richtig gute Feierlaune.

Auf den Sonntag hatten wir Spielleute uns besonders gefreut. Nach alter
Tradition verkleidet sich der Spielmannszug nach der Thematik des
Königlichen Beinamens. Diesmal lautete das Thema „Angeln“ und da waren einige besonders kreativ. So standen unter anderem „Arielle die Meerjungfrau“ oder Neptun morgens um 6:00 Uhr, nicht ganz ausgeschlafen, am Vereinsheim bereit. Unsere Kinder freuten sich besonders auf die Treckerfahrt, welche zunächst zu Peter ging, um dort unser erstes Frühstück einzunehmen. Damit wir nicht die Einzigen blieben, welche zu dieser Zeit bereits wach waren, spielten wir besonders oft und laut „Schützen Liesel“. Peter kredenzte uns wie jedes Jahr ein leckeres erstes Frühstück, für das wir uns selbstverständlich mit einem Ständchen bedankten.

Weiter ging es per Trecker und mit Musik zu unserem König. Dort nahmen wir unser zweites Frühstück ein. Im Garten sitzend bei einer Tasse Kaffee und einem Mettbrötchen, genossen wir die ersten Sonnenstrahlen. Es zeichnete sich ab, dass es ebenfalls ein sommerlicher Tag werden würde. Auch hier bedankten wir uns mit einem Ständchen für das vorzügliche zweite Frühstück.
Wieder auf den Trecker Anhänger gestiegen und ab zum Vereinsheim
gefahren. Dort warteten bereits die ganzen Schützen auf uns. Schnell
zogen wir uns um und nahmen Aufstellung. Und wieder in Viererreihen, was für ein Bild! Der Umzug ging zunächst zum König, damit die Schützen Frühstücken konnten. Anschließend besuchten wir noch die Burg des Jugendschützenkönigs Nils. Dieser Besuch war ja am Freitagabend buchstäblich ins Wasser gefallen.

Nach dem Festessen spielten wir nochmals unser Königspotpourri.
Anschließend hieß es Warten. Wer holt den Vogel von der Stange? Der war diesmal besonders widerspenstig. Ein Aufspielen zur Rumpfparade für den neuen König André Cebulla und der anschließenden Proklamation beendeten langsam das diesjährige Schützenfest.
Es war ein fröhliches, schönes, besonderes Schützenfest.

Holger Winter für den Spielmannszug

 

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